Ich habe Angst“: Gil Ofarim äußert sich zum Video-Skandal und plant sein Comeback
Ich habe Angst“: Gil Ofarim äußert sich zum Video-Skandal und plant sein Comeback
Nach dem Skandal um den Davidstern wagt Gil Ofarim einen Neuanfang. Sein erstes Konzert seit Jahren steht bevor, begleitet von persönlichen Reflexionen.
Der erste Schritt zurück ins Rampenlicht
Am 17. April 2025 kehrt der Musiker mit “Gil Ofarim – Korrektur der Zeit” auf die Bühne zurück. Das Konzert findet im Musikclub Matrix in Bochum statt, begleitet von der Premiere seiner neuen Single. Der Weg zurück ist für ihn keine leichte Reise, doch er wagt den Schritt.
Vor seinem Comeback sprach Ofarim im “Stern” offen über seinen größten Fehler: “Ich habe völlig unterschätzt, was das Video auslösen würde.” Das 2021 veröffentlichte Video, in dem er einem Hotelmitarbeiter antisemitisches Verhalten vorwarf, stellte sich als falsche Anschuldigung heraus. Nach einem Gerichtsverfahren im Jahr 2023 entschuldigte sich Ofarim öffentlich, das Verfahren wurde eingestellt. Er zahlte je 5.000 Euro an zwei Einrichtungen als Wiedergutmachung.
Tiefpunkt und Neuanfang
Die Folgen des Skandals trafen ihn hart: Schlafmangel, Panikattacken und Alkoholkonsum prägten seine letzten Jahre.
Er nahm 25 Kilo zu und suchte sich professionelle Hilfe. “Ich übernehme die Verantwortung für das, was ich tat”, betont er.
Eine zweite Chance?
Unterstützung fand Ofarim bei seiner Verlobten, mit der er seit 2021 zusammen ist. Während seine beiden Kinder aus erster Ehe in München leben, hofft er, bald wieder näher bei ihnen sein zu können. “Ich will einfach wieder auftreten dürfen, damit ich mir eine Wohnung in München leisten kann”, erklärt er.
Ofarims Manager glaubt an seinen Schützling: “Er hat bitter bezahlt. Er verdient ‘ne Chance.” Ob das Publikum ihm diese gewährt, wird sich am 17. April zeigen.
Musiker Gil Ofarim (42) steht kurz vor seinem Comeback. Im April will er erstmals wieder auf die Bühne treten, am Donnerstag ein neues Lied veröffentlichen.
Im Vorfeld seiner Rückkehr in die Öffentlichkeit riet sein Manager ihm zu einem Interview. Das Gespräch mit dem «Stern» sei «das wichtigste Interview deines Lebens, Gil», wird er zitiert. Entsprechend aufgeregt erleben die beiden Journalistinnen den Musiker auch. «Ich bin sehr nervös», sagte er demnach bei der Begrüssung in seinem neuen Zuhause und weiter: «Ich habe Angst, dass ich alles noch schlimmer mache». Damit bezieht sich der ehemalige Popstar auf den beispiellosen Absturz nach dem Davidstern-Skandal, der 2021 seinen Lauf nahm.
Der Davidstern-Skandal und seine Folgen
Gil Ofarim, der jüdischen Glaubens ist, hatte im Oktober 2021 ein Video in den sozialen Medien geteilt, in dem er einen Mitarbeiter eines Leipziger Hotels beschuldigte, sich ihm gegenüber antisemitisch verhalten zu haben. Der Mann habe ihn aufgefordert, seine Kette mit Davidstern verschwinden zu lassen, damit er einchecken könne. Das Video schlug grosse Wellen, Ofarim erstattete Anzeige. Der Hotelmitarbeiter bestritt die Vorwürfe jedoch vehement und zeigte seinerseits den Musiker wegen Verleumdung an.
Im November 2023 kam es zum Prozess, in dem Ofarim schliesslich indirekt zugab, die Behauptungen erfunden zu haben. «Die Vorwürfe treffen zu. Herr W., ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen. Es tut mir leid. Ich habe das Video gelöscht», wiederholt der «Stern» die vier Sätze, nach denen das Verfahren eingestellt wurde. Ofarim wurde aufgefordert, jeweils 5000 Euro an die Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig sowie die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz in Berlin zu zahlen. Nach Verlängerung der Frist zahlte er im August 2024.
Gil Ofarim: «Ich habe nicht mehr geschlafen»
Mitte November 2024 teilte Gil Ofarim ein Video mit einem ersten Statement auf seinem Instagram-Account. Nach dem Vorfall habe er erstmal Zeit für sich gebraucht, die Sache sei aber nicht «mit einer Entschuldigung oder Schweigen erledigt. Das weiss ich jetzt». Er habe sich lange mit seinem Verhalten auseinandergesetzt und nehme seine Kritiker sehr ernst: «Ich übernehme die Verantwortung für das, was ich tat», stellte der Sänger klar.
Im «Stern»-Interview wird Ofarim noch deutlicher: «Das Video war der grösste Fehler meines Lebens», wird er zitiert. Und weiter: «Ich habe völlig unterschätzt, was das Video auslösen würde.» Er sagt: «Ich habe nicht mehr geschlafen. Ich hatte Panikattacken. Also habe ich getrunken, jeden Tag.» In dieser Zeit nahm er 25 Kilo zu, wie er in seinem Instagram-Clip erzählte. Auch habe er sich «professionelle Hilfe gesucht».